Gemeinde-Kunst-Projekt Gemeinsam mit der Künstlerin Lioba Abrell haben wir ein Kunstwerk geschaffen

Wir sind Berkheim - wir sind Künstlerinnen und Künstler. In der neuen Ortsmitte von Berkheim haben 47 Gruppierungen zusammen mit der Künstlerin Lioba Abrell ein Kunstwerk geschaffen. Aus einer Sicht- und Lärmschutzwand wurde auf dem neuen Coubronplatz ein Kunstwerk. Machen Sie sich ein Bild davon direkt vor Ort oder hier im digitalen Katalog.

Gemeinde Kunst Projekt

Lioba Abrell

Das Herz verbindet Liebe Leserinnen und Leser!

 „Wir sind Berkheim“ – unter dieses Motto hat der Gemeinderat ein Projekt gestellt, das bereits heute weit in die Zukunft blickt. Unsere Gesellschaft ist im Wandel. Es scheint, als fehle ihr der Halt. Die Geschwindigkeit des Wandels und das große Ausmaß der Veränderungen verunsichern zunehmend. Denjenigen, die einfache Antworten auf schwierige Fragen geben, spielt das in die Karten. Der eigene Vorteil rückt in den Vordergrund. Gleichzeitig findet ein Rückzug ins Privatleben statt. Für eine ländliche Gemeinde mit rund 2.850 EinwohnerInnen in vier Ortschaften und einem regen Vereinsleben stellt dies eine große Gefahr dar; eine Gefahr zunächst für das Vereinsleben. Wenn es keinen mehr gibt, der Jugendarbeit macht, keinen mehr gibt, der ein Fest organisiert, bei dem die Bevölkerung sich treffen kann, keinen mehr gibt, der Verantwortung für andere übernimmt, dann stirbt das Vereinsleben. Mit dem Vereinsleben stirbt das Leben im Dorf. Dann sterben auch die Geschäfte im Dorf – wer auswärts arbeitet und nur zum Schlafen nachhause kommt, hat keinen Bezug mehr zu den Händlern im Ort. Einkäufe werden unterwegs getätigt oder über das Internet. Die Gemeinde Berkheim ist von diesem Szenario noch weit entfernt – und das soll so bleiben. In mehr als zwei Dutzend Vereinen finden die Menschen unserer Gemeinde eine Interessenvertretung oder können ihrem Hobby nachgehen. Die Vereine und Gruppierungen sind für die Menschen da, aber es sind die Menschen selbst, die das vielfältige Leben in unserer Gemeinde ausmachen. Sie stellen wir mit unserem Projekt „Wir sind Berkheim“ in den Mittelpunkt. Wir stellen dabei auch einzelne Persönlichkeiten mit ihrer Tätigkeit vor. Nun haben wir uns die aus Eichenberg stammende Künstlerin Lioba Abrell ins Boot geholt, um mit allen BürgerInnen in der neuen Ortsmitte ein Kunstwerk zu schaffen, das nicht nur den Bau schmückt, sondern auch uns in Erinnerung ruft, was wir schätzen sollten, wofür wir dankbar sein sollten.

Die neue Ortsmitte ist der Höhepunkt einer vierzehnjährigen Sanierungsphase im Ortskern von Berkheim. Das Landessanierungsprogramm war ein Segen. Das Ortsbild entlang der Hauptstraße von Berkheim wurde optisch aufgewertet. Zahlreiche Privathäuser und öffentliche Gebäude sind energetisch saniert worden. Die Menschen profitieren in vielerlei Hinsicht – vom Kindergarten über die Turnund Festhalle bis hin zur neuen Ortsmitte mit Rathaus, Geschäftshaus und Wohnhäusern. Vieles wurde darüber hinaus angestoßen und bietet noch Entwicklungspotential für die nächsten Jahre: zum Beispiel das Areal um das alte Rathaus oder der frühere Standort der Raiffeisenbank. Insgesamt wurden in den vergangenen vierzehn Jahren im Sanierungsprogramm 4,3 Millionen Euro investiert.

Der Coubronplatz in der neuen Ortsmitte ist nun der zentrale Treffpunkt unserer Gemeinde. Hier sollen die Leute zusammenkommen, sich austauschen, miteinander reden und lachen. Hier soll auch Begegnung stattfinden zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen. Sogar Boule kann auf diesem Platz gespielt werden, der nach unserer französischen Partnergemeinde benannt ist. Wir sind gespannt, was sich noch entwickelt. Wir verschließen uns nicht – wir sind offen für die Ideen der NutzerInnen unserer Ortsmitte. Unsere Herzlichkeit möge uns dabei verbinden. Dieser Wunsch spiegelt sich in unserem „Wir sind Berkheim“-Herz wider, das vom Netz der Linien überzogen ist, die uns verbinden.

Die Verbundenheit zur Gemeinde zum Ausdruck zu bringen, war Auftrag an unsere KünstlerInnen im Rahmen des Gemeinde- Kunst-Projektes, dessen Katalog und Dokumentation
Sie nun in den Händen halten.  Es ist eine große Freude, zu sehen, wie viele MitürgerInnen an der Schöpfung dieses Kunstwerkes beteiligt waren. Ich sage von ganzem Herzen Dank für dieses schöne Zeichen der Verbundenheit zur Heimat und untereinander! Zwar verschwinden die ausgewählten und angefertigten Gegenstände in den Plomben und sind damit nicht mehr sichtbar. Ihre fortwährende Gegenwart in der Wand möge uns aber immer, wenn wir uns auf dem Coubronplatz aufhalten, daran erinnern, dass jeder Einzelne und jede Einzelne gefordert ist, wenn es heißt:
„Wir sind Berkheim“.

Ihr Walther Puza
Bürgermeister

Man sieht nur, was man weiß Lioba Abrell / Bildhauerin

Als ich Ende 2016 eingeladen wurde, für meine Heimatgemeinde eine „Kunst am Bau“-Arbeit an der Sichtschutzmauer innerhalb der neuen Ortsmitte zu entwerfen, ahnte niemand, welch riesiges Gemeinschaftsprojekt sich daraus entwickeln würde.